Die Hofgeschichte

Der Oberwerkstatthof wird 1691 zum ersten Mal in den Gemeindebüchern genannt. Damals war er Teil des Besitzes „Hof im Dorff“ von Anna Dorfferin. Er war ein Teil der Schmidthöfe die zwischen dem Geroldbach und den Lochbach lagen. Ein Teil des Hofes war eine Tischlerei, die sogenannte „Werchstatt“.
1691 übergab der Dorffer- Bauer den Schmidthof an seine Söhne Antonj und Blasi.

Nach diversen Meinungsverschiedenheiten der beiden Brüder wurde der Hof in Unter- und Oberwerkstatt geteilt. Die Obere Werchstatt war nun in Besitz von Antonj und umfasste „17 Star Acker, 20 Tagmahd Wiese, Perg und Wald aus dem Schmiedthof und mehrere auswärtige Güter, darunter Gallmetz. Da Antonjs Sohn Hans die Eppirchertochter Helena heiratete, wurde ein Teil von Gallmetz als Mitgift an den Oberen Werkstatthof gegeben. Später errichtete der Oberwerkstatter-Bauer auch eine eigene Hausmühle (die Ruine ist heute noch sichtbar).

Da es um die alte Hofstelle mit der Zeit zu sumpfig wurde, musste die Hofstelle im Jahr 1801 verlegt werden. Sie wurde von der rechten auf der linken Seite vom Lochbach umgesiedelt. Der Hof befindet sich auf nach wie vor in 1400 m Meereshöhe, der Wald erstreckt sich bis auf 1800 m, das sogenannte „Stuck“ in Richtung Lavazépass.

Leider konnten wir keine Informationen für das darauffolgende Jahrhundert finden.

1901 überlässt Alois Pichler seinen 7 minderjährigen Kindern den Hof. Der älteste Sohn fällt im 1. Weltkrieg, deshalb ging der Hof an den Viertgebohrenen und somit zweitältesten Sohn Lorenz Pichler. Als einziges Kind von Lorenz und Rosa wurde am 20.04.1920 Rosa (Natalies Uroma) geboren. Sie übernimmt gemeinsam mit ihrem Mann Johann Eisath 1940 den Oberwerkstatthof. Johann stammt vom Oberbühlhof (von der jetzigen Hofstelle aus gut sichtbar). Sie bekamen 5 gemeinsame Kinder: Anton (1941), Elsa (1947), Martha (1949), Irma (1952) und Rainer (1962).

Natalies Opa Anton übernahm 1991 den Hof, konnte sich aber nicht lange daran erfreuen, weil er 1994 nach kurzer schwerer Erkrankung verstarb. Seine Frau Paula und die Töchter Marion und Sonja (Mutter von Natalie) übernahmen den Hof. Schließlich wurden die Wiesen an Georg Lantschner, dem Ehemann von Marion, verpachtet.
2018 übernahm Sonja den Hof und übergab ihn wenige Monate später an ihre älteste Tochter Natalie und ihrem Ehemann Jonas Psenner. 2020 würde die Hofstelle verlegt und in der „Schmidtwiese“ wiedererbaut.

Besitzer des Hofes

  1.  1691 – 1735 Antonj Pichler und Marie Grottin
  2. 1735 – 1742 Hans Pichler (Sohn von Antonj) und Helena Obkircherin
  3. 1742 – 1769 Balthasar Pichler (Vetter des Unterwerkstatters bzw. später dessen Witwe)
  4. 1769 – 1797 Thoman Pichler (Sohn von Balthasar) und Maria Pichlerin
  5. 1797 – 1840 Jakob Pichler (Sohn von Thoman) und Anna Plank
  6. 1840 – 1874 Mathias Pichler (Sohn von Jakob) Helena Pichler
  7. 1874 – 1883 Helena Pichler (Witwe von Mathias)
  8. 1883 – 1901 Alois Pichler (Sohn von Mathias) und Maria Flecker
  9. 1901 – Alois hinterlässt den Hof den minderjährigen Kindern: Nikolaus (gefallen im 1. Weltkrieg), Maria, Rosa, Lorenz, Anna (Werkstotter-Nanna, bei Klarahütt gewohnt), Josef (bei Option ausgewandert nach Telfs in Tirol) und Alois Pichler (später: Ebentlerbauer)
  10. 1918 – 1940 Lorenz Pichler (geb. 1889) übernimmt den Hof zusammen mit seiner Frau Rosa Pichler (geb. 1892) aus Aldein, Holen
  11. 1940 – 1992 Rosa Pichler (Tochter von Lorenz und Rosa), verehelicht mit Johann Eisath, Oberbühlersohn in Eggen
  12. 1992 – 1994 Anton Eisath (Sohn von Rosa und Johann)
  13. seit 1994: Paula Pfeifer Wwe. Eisath (Ehefrau und Töchter von Anton Eisath)
  14. 2018 Sonja Eisath (Tochter von Anton und Paula)
  15. 2019 Natalie Resch (Tochter von Sonja und Kurt)